Wie man mit Widerständen im Team bei der Einführung neuer KI-Technologien umgeht
Wir werden regelmäßig gefragt, wie man mit Widerständen in seiner Organisation bei der Einführung von neuen KI-Lösungen umgehen kann. Das Thema passt auch hervorragend zu unserem Motto des Newsletters, da Ängste und Widerstände in der Belegschaft natürlich produktivem Arbeiten mit Künstlicher Intelligenz im Weg stehen.
Die erste Frage ist, welche Ängste und Widerstände sind das überhaupt?
Hier sind die häufigsten, die wir sehen:
  • Philosophische und ethische Bedenken gegenüber KI
  • Überforderung durch KI
  • Angst vor Jobverlust
  • Zweifel an der Qualität und Korrektheit der KI
  • Grundsätzlicher Widerstand gegenüber Veränderung
Die nächste Frage ist, wie geht man mit diesen um? Natürlich gibt es auf Detailebene für jedes dieser Themen eigene Antworten, aber wir glauben, dass es ein paar grundsätzliche Dinge gibt, die im Umgang mit KI-Ängsten und -Widerständen helfen.

Empathie als Schlüssel: Ängste und Widerstände ernst nehmen
Dieser Aspekt ist enorm wichtig und sollte unbedingt behandelt werden. Indem du zeigst, dass die Bedenken der Mitarbeiter gehört und ernst genommen werden, schaffst du eine Basis für Vertrauen und Offenheit.

Transparenz und Dialog: Offene Kommunikation fördern
Transparenz und Dialog sind entscheidend, um Ängste abzubauen und Akzeptanz zu schaffen. Durch regelmäßigen Austausch können Fragen geklärt, Erfahrungen geteilt und Verbesserungen angestoßen werden. Wenn wir Unternehmen bei der KI-Transformation begleiten, setzen wir etwa auf Formate wie interne KI-Champions, die als Ansprechpartner und Multiplikatoren fungieren, regelmäßige KI-Town-Hall-Meetings mit unterschiedlichen Formaten und einen monatlichen KI-Newsletter, der die Belegschaft über Neuigkeiten und Erfolgsgeschichten im Kontext KI informiert.

Wissen ist Macht: Schulungen zur KI-Kompetenz
Schulungen helfen dabei, Wissen aufzubauen, Unsicherheiten zu reduzieren und die Vorteile von KI zu vermitteln. Wir sind Fans von der Einführung eines »KI-Führerscheins« als Standardzertifizierung für jeden Mitarbeiter einer Firma. Dort sollte es vor allem darum gehen, die wichtigsten Grundlagen zu vermitteln, eine hohe Quantität an Anwendungsfällen zu zeigen und Maßnahmen vorzustellen, wie man die Nutzung eines KI-Assistenten in die täglichen Habits integrieren kann.

Verantwortungsvoller Umgang: Ethik-Guidelines etablieren
Die Auseinandersetzung mit ethischen Fragen rund um KI ist hochrelevant. Ethik-Richtlinien signalisieren, dass das Unternehmen einen verantwortungsvollen Umgang mit KI pflegt, was das Vertrauen von Mitarbeitern, Kunden und der Öffentlichkeit stärkt. Die Ethik-Richtlinien sollten Dinge klären wie: »In welchen Bereichen setzen wir KI-Systeme ein und in welchen Bereichen nicht?«, »Welche Daten dürfen im Umgang mit KI-Systemen verwendet werden und welche nicht?«, »Wie sehen menschliche Kontroll- und Feedbackprozesse aus im Hinblick auf die Ergebnisse von KI-Systemen?«

Schritt für Schritt zum Ziel: Iterative KI-Einführung
OpenAI nennt seine Strategie zum Rollout von KI-Systemen »Iterative Deployment« – also das schrittweise Ausrollen von intelligenteren und mächtigeren KI-Systemen. Denselben Ansatz sollten Unternehmen unserer Meinung nach auch fahren. Eine schrittweise Einführung gibt den Mitarbeitern Zeit, sich an die Veränderungen zu gewöhnen, was die Akzeptanz erhöht. Zudem können Mitarbeiter nach und nach Fähigkeiten aufbauen, ohne von zu vielen Neuerungen auf einmal überfordert zu werden. Es gibt viele weitere Aspekte, die dafür sprechen. Etwa, dass man Fehler frühzeitig erkennt und man aus diesen lernen kann sowie Flexibilität bewahrt wird. Letzteres ist vor allem im dynamischen KI-Umfeld nicht zu unterschätzen.

Inspiration durch Praxis: Erfolgsgeschichten teilen
Erfolgsgeschichten sind wichtig, um die Motivation zu steigern, Akzeptanz zu erhöhen und um gemeinsames Lernen zu ermöglichen. Die KI-Transformation gelingt nur, wenn man es schafft, neue Denk- und Arbeitsweisen aufzubauen. Dafür braucht es Inspiration, etwa in Form von Anwendungsfällen und neue Routinen. Regelmäßige Formate, um Erfolgsgeschichten zu teilen und Learnings zu diskutieren, können dabei helfen.

Die KI-Transformation ist ein Marathon, kein Sprint. Die Ängste und Widerstände in der Belegschaft werden nicht über Nacht verschwunden sein, aber wir sehen bei vielen Unternehmen, dass sie durch Maßnahmen wie die oben geschilderten Schritt für Schritt abgebaut werden können.
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Timo Springer
CEO und Co-Founder DECAID Studio